Friedrichs tapffrer Ansturm
Friedrich (nachdem das Schauspiel sattsam vor sich siehet / bricht / wie der Faun Gerlinden eben will niederwerffen / unnd anhebet / ihr Gewaldt anzuthun / auß dem Busche hervohr; hoch erhoben den Stein / der seyn schmertzliche Liebeswunden verursachet hätt:)
Ha! / itzt wär’s wol an der Zeyth /
Dich / du Unholdt hinzustrecken;
Nicht mehr bleib ich in der Hecken
(wie voran will / bleibet wie von ohngefähr / mit seyme Wamms an der stachlichten Rancken hangen / wo ihn unverhofft hindert / der tödtlichen Attaquen nachzukommen:)
Hülff / was muß ich da entdecken /
Teufflicht stechet mich der Dorn /
Fanget mich / der Rache schnaubet /
Hindert mir den Hellenzorn /
Hätt mir all meyn Krafft geraubet:
(schicket sich doch nicht dreyn / sunndern vermeynet mit eym gewaltigen Rucke sich auß der Umschlingung zu erretten; wodruff ihms Wamms in Stücken gehet unnd er / ohn weitere Bekleydung / nur mehr in seyn Hoosen stehet:)
Allso wirds wol anders gehen /
Von meym Rocke müßt absehen;
Diß so läßterliche Thier /
Blitzesschnelle tödten hier
Ißt meyn vornembstes Begehren;
Werde ihm seyn heidnisch Leeben
Mit dem Steyne itzt beschwehren!
Ha! / wie muß der Unflath beeben /
Wann ihn mit der Götter Wucht /
Meyne Waffen thät erschlagen;
Er / wo allhie Lußt gesucht /
Kann meyn Rasen nicht ertragen.
Müßt / nachdem ich ihn getroffen /
Hinfahrn lassen all seyn Hoffen;
Sullt er auch um Gnade flehen:
Wird er doch im Grabe stehen.

