Das wilde Thier obsieget schier
Faun
Hie nun wirst du mir dich beugen /
Deinen Widerspenst ich brech /
Wann ich blaß / kannst nicht entfleuchen /
Kommst auß meyme Bann nicht weg.
Nur ißts noch ein kleyne Weyhle /
Daß der Faun allhie obsieget /
Hat die Lußt zu seyme Theile.
Was Ergetzliches er krieget
Ohn alls Zaudern deinerseiths
Bißt verfallen mir bereidts.
Gerlinde
Weh! / Ich spür die Krafft mir weichen /
Götter / helfft / die Brufft zu bändgen:
Mich dem Zottel einzuhändgen /
Seyner Giehr mich hinzuneigen
Ißt mir fern / unnd doch so nah!
Ach! / Wie wollt ich triumpfieren /
Hymnen singen /jubilieren /
Wäre itzt nur Friedrich da!
Schöß den muntern Pfeill / den spitzen /
Ihm auffs Tödtlichste zu ritzen
Seyne rohe Bocksgestallt.
Wann er hin zu Booden fallt
Unnd das Blutt auß allen Pooren
Schießt / ißt er für alle Zeyth
Hier der Nümmpfenwerldt verlohren
Der er viel Verdruß bereidt’t.

