Trosthaffter Auszug
Friedrich unnd Gerlinde (beyde hincken / einander liebreich Stütze gewährend / dem Hintergrunde zu / wo nunmehro durch daß allseithige Schmertzensgeschrey herbey gelocket / der Chor der Schäfer unnd Nümpffen sich versammelt hätt:)
Voll der Lieb unnd reich an Wunden
Wandern wir der Heimath zu /
Ach ! / Gott hätt unns keüsch gefunden /
Seyne Gnadt in einem Nu
Kunnten wir an dißem Morgen /
Wo unß geprüffet hat wie hardt /
Herrlich fühln in unßern Sorgen /
Wo viel Schmertz geschencket ward
Unß / dem Friedrich / der Gerlinden /
Die mitsammen heimwärts ziehn;
Thät der HErr unß züchtig finden /
Müßt das Ungeheüher fliehn.
Was an Peyn / was an Versehren
Unß heünt beyden widerfuhr /
Stärcket unßer fromm Begehren
Zu des Himmels sanffter Fluhr
Hin der Faun / hin seyne Flöthe /
Auß der Traum von seyner Lußt;
Obzwar Friedrich ihn nicht tödte
Hätt er doch ins Grab gemußt.

