Die liebliche Gerlinde
Gerlinde (kömmpt herbey / ein sträußlein Huflattich munther ins Haar gewunden)
Friedrich will mich hin gantz geben /
Doch mir scheint / er sey nicht da.
Ohn ihn könnt niemahlen leben /
Wann er fern ißt unnd nicht nah.
Friedrich / ach ! / warumb ist nur
An der Hasel keine Spuhr
Von dir / dem meyn Hertz gehöhret?
Hätt dich irgendwas gestöret
Bey der Jagd nach Wildem Breth?
Oh / Geliebter / wann ich hätt
Dich allhie in meyner Näh /
Wann ich dich hie bey mir säh
Künnt ich / Götter / glaubet mir /
Mich sogleich hinschenken dir.
(Vernimmt ein fremden Ton. Erschröcklich:)
Waß dünkt mich diß fremde Thönen?
Wie deut ich diß arge Stöhnen?
Thät wer hinter dißen Hecken
Sich vor mir / der Nümmpf / verstecken?
(Tritt näher / wobey jedoch dem Faune nicht angesichtig wird. Beruhigter kehret sie zurück.)
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